Filmreihe „Künstliche Intelligenz im Kino“: Lieben Computer besser?

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Der Spielfilm „Her“ handelt von der Liebe zu der virtuellen Persönlichkeit eines Betriebssystems. Credits: "'Her' minimalist movie poster" by Hunter Langston is licensed under CC BY-NC 4.0


Verliebt in die Stimme eines Betriebssystems: Der Spielfilm „Her“ präsentiert diese Idee gekonnt. Dabei helfen ein mit einem Oscar ausgezeichnetes Drehbuch, eine erotische Stimme und ein Eigenbrötler. Vera Demberg, Professorin für Informatik und Alexander Koller, Professor für Computerlinguistik, beide an der Saar-Uni, kommentieren im Anschluss an den Film dessen wissenschaftlichen Gehalt. Es ist der vorletzte Film der Filmreihe „KI im Kino“. Das Filmhaus in Saarbrücken zeigt ihn zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Informatik und dem Deutsch-Amerikanischen Institut am 25. September um 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Los Angeles im Jahr 2025. Theodore Twombly, gespielt von Joaquin Phoenix, verdient sein Geld damit, herzergreifende Briefe im Auftrag anderer zu schreiben. Seine Frau hat ihn vor wenigen Monaten verlassen. Neue Bekanntschaften können diese Lücke nicht füllen. Ein Werbespot macht Theodore auf ein neues Betriebssystem aufmerksam, das auf Künstlicher Intelligenz basiert und sich mit der Stimme einer virtuellen Persönlichkeit mitteilt. Theodore kauft das Betriebssystem, installiert es und wählt eine weibliche Stimme aus. „Hallo, ich bin da“, antwortet diese wenige Sekunden später und gibt sich selbst den Namen Samantha (gesprochen von Scarlett Johansson). Theodore ist begeistert. Denn Samantha ordnet nicht nur seine E-Mails. Sie erweist sich auch als eine charmante, verständnisvolle Gesprächspartnerin. Aus dem Dienstleistungsverhältnis wird schnell eine Freundschaft, die sich immer mehr in innige Vertrautheit verwandelt. Schließlich verliebt sich Theodore in Samantha und die beiden werden ein Paar. Doch damit beginnen ganz neue Herausforderungen.

Regisseur Spike Jonze, berühmt durch den Film „Being John Malkovich“, drehte „Her“ 2013 in Los Angeles und Shanghai. Während den 126 Minuten des Filmes verwebt er geschickt die Genres Satire, Drama und Science-Fiction miteinander. Der Film fühlt sich dadurch eher wie eine Technikutopie an. Dennoch überrascht es, dass der darin gezeichnete Alltag sowohl revolutionär als vertraut wirkt. Hat die Realität wohlmöglich die Fiktion aus Hollywood überholt? Dieser Frage nähern sich dann unmittelbar im Anschluss an den Film eine Professorin und ein Professor der Universität des Saarlandes. Professorin Vera Demberg forscht an der Schnittstelle zwischen Informatik und Computerlinguistik, Professor Alexander Koller forscht an Computersystemen, die wie Samantha im Film menschliche Sprache verstehen und sich darin auch ausdrücken können. Daher entwickelt er auch die Rechenverfahren, auf denen solche Systeme basieren.

Die vom Filmhaus und dem Kompetenzzentrum für Informatik kuratierte Filmreihe „KI im Kino“ umfasst insgesamt acht Filme, die überwiegend im vergangenen Jahrzehnt produziert wurden. Die Filme „Chappie“ und „Ex Machina“ aus dem Jahr 2015 gehören ebenfalls dazu. Mit dem ab sechs Jahren zugelassenen Trickfilm „Ralph reichts“ spricht die Reihe auch Kinder an, der Film „Robot und Frank“ richtet sich an das ältere Publikum. Eine Ausnahme in punkto Produktionsjahr bildet lediglich „Blade Runner“ von Regisseur Ridley Scott. Der 1982 produzierte Klassiker wird als „Director’s Cut“ gezeigt. Die Reihe endet am 14. November mit dem Film „Transcendence“.

Weitere Informationen:
https://www.filmhaus-saarbruecken.de

Fragen beantwortet:
Gordon Bolduan
Wissenschaftskommunikation
Kompetenzzentrum für Informatik
Saarland Informatics Campus E1.7
E-Mail: bolduan@mmci.uni-saarland.de
Tel.: +49 681 302 70741



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