Forschung zu Hassrede: Informatiker präsentieren Ministerpräsidentin Rehlinger ihre Arbeit
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bei ihrem Besuch an der Universität des Saarlandes
Anlässlich der internationalen Woche gegen Rassismus besuchte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger die Universität des Saarlandes, um sich über das Thema „Hassrede im Internet“ zu informieren. Die Computerlinguisten Dr. Thomas Kleinbauer und Professor Dietrich Klakow stellten ein Projekt vor, in dem Algorithmen zur automatischen Klassifizierung von Hassrede entwickelt wurden. Professor Ingmar Weber präsentierte, gemeinsam mit seiner Doktorandin Brahmani Nutakki, das Forschungsfeld des „Societal Computing“.
Dietrich Klakow ist Professor für Sprach- und Signalverarbeitung an der Universität des Saarlandes. Thomas Kleinbauer hat als Post-Doktorand an Klakows Lehrstuhl an der Verarbeitung von menschlicher Sprache mit Computern geforscht. Bei dem Besuch der Ministerpräsidentin präsentierten sie Ergebnisse aus dem Projekt „M-PHASIS“, das von 2019 bis 2022 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französischen Agence Nationale de la Recherche (ANR) mit rund 540.000 Euro gefördert wurde. Das Projekt befasste sich damit, kontextabhängige Hassrede automatisiert zu klassifizieren und damit detektieren zu können. Pressemeldung zum Projekt
Ingmar Weber hat seit September 2022 eine mit rund fünf Millionen Euro dotierte Alexander-von-Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz inne, um an der Universität des Saarlandes ein interdisziplinäres Institut für „Societal Computing“ aufzubauen. Dieses soll an der Grenze zwischen der Informatik und den Sozialwissenschaften forschen. Bei dem Besuch der Ministerpräsidentin stellte er gemeinsam mit Doktorandin Brahmani Nutakki zum einen Arbeiten über „versteckte“ Hassrede in der Kommunikation politischer Parteien auf Twitter vor, außerdem zeigten sie Projekte, die anhand öffentlich zugänglicher Daten wie Facebook-Werbedaten oder Satellitenbilder Bevölkerungsverschiebungen in der kriegsgebeutelten Ukraine nachvollziehen. Hintergründe zur Humboldt-Professur in der Pressemeldung
Hintergrund Saarland Informatics Campus:
900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (darunter 400 Promovierende) und rund 2500 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Vier weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik, sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 24 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.
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