Universität baut Zentrum für Quantentechnologien auf – Informatik wird Teil eines der größten Forschungsvorhaben des Saarlandes

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Das Führungsteam des neuen Zentrums für Quantentechnologien aus der Physik, Mathematik und Informatik (v.l.n.r.): Peter P. Orth, Markus Bläser, Giovanna Morigi, Frank Wilhelm-Mauch, Moritz Weber, Jürgen Eschner und Christoph Becher. Nicht im Bild: Jonas Haferkamp, der ebenfalls zum Führungsteam gehört. Foto: UdS/Thorsten Mohr


Mit über 53 Millionen Euro aus dem Transformationsfonds fördert die saarländische Landesregierung den Aufbau eines neuen Zentrums für Quantentechnologien (QuTe) an der Universität des Saarlandes. Ergänzt um weitere geplante Mittel für Gebäude und Bundesbeteiligung entsteht damit eines der größten Forschungsprojekte der saarländischen Wissenschaftslandschaft.

Interdisziplinär mit Informatik-Beteiligung

Ziel des neuen Zentrums ist es, Grundlagen- und Anwendungsforschung im Bereich der Quantentechnologien eng miteinander zu verknüpfen – mit einem interdisziplinären Ansatz, der Physik, Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Informatik zusammenführt. Gerade die Softwareseite des Quantencomputings – ein deutschlandweit bislang wenig beackertes Feld – ist im Fokus des Vorhabens. Hier bringt die Saarbrücker Informatik-Community ihre langjährige Expertise in Algorithmen, Systemsoftware, Komplexitätstheorie und maschinellem Lernen ein.

Ein besonderes Zeichen für die enge Zusammenarbeit zwischen Mathematik und Informatik an der Universität – und innerhalb des Saarland Informatics Campus – ist auch die Zusammensetzung des Leitungsteams: Mit Moritz Weber (Mathematik) und Markus Bläser (Informatik) sind zentrale Vertreter beider Fachbereiche von Anfang an in die strategische Entwicklung des neuen Zentrums eingebunden.

Ein Projekt mit mehreren starken Partnern

Neben der Universität des Saarlandes ist das renommierte Forschungszentrum Jülich ein zentraler Partner im Projekt und wird mit eigenen Institutsbereichen auf dem Saarbrücker Campus vertreten sein. Gemeinsam sollen Professuren eingerichtet, Infrastrukturen geteilt und neue Ansätze für Quantum Engineering und Quantum Software entwickelt werden.

Auch am Saarland Informatics Campus angesiedelte Institutionen wie das DFKI und das Max-Planck-Institut für Informatik sind Teil der Initiative. Ziel ist es, durch gemeinsame Forschung und Technologietransfer langfristig eine kritische Masse an Expertise aufzubauen – und neue Start-ups sowie Patente im Bereich quanteninspirierter Software zu fördern.

Chancen für Studium, Forschung und Standortentwicklung

Das QuTe wird nicht nur Grundlagenforschung betreiben, sondern auch neue ingenieurwissenschaftliche Studiengänge anstoßen und gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Damit ergeben sich auch für Studierende und Forschende am Saarland Informatics Campus attraktive neue Perspektiven.

Universitätspräsident Ludger Santen sieht in dem Zentrum einen „weltweit sichtbaren Standort für Quantentechnologien der zweiten Generation“. Die Bündelung regionaler Stärken in Informatik und Physik ermögliche es, auch auf nationaler Ebene eine Lücke in der Softwareentwicklung für Quantencomputer zu schließen.


Hinweis für Medien und Öffentlichkeit:

Die Entwicklung des Zentrums steht noch am Anfang. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht derzeit noch nicht fest. Über Fortschritte am Saarland Informatics Campus werden wir weiter informieren.