Institut für Rechtsinformatik stellt sich den neuen Herausforderungen der digitalen Gesellschaft
Das Institut für Rechtsinformatik stellt sich vor: Montag, 1. Juni, 18 Uhr. Veranstaltungsort: BMW Niederlassung Saar-Pfalz, Konrad-Zuse-Str. 1, 66459 Kirkel
„Freiheit und Sicherheit in der digitalen Gesellschaft“ – Podiumsdiskussion
Dabei stehen Vorratsdatenspeicherung, IT-Sicherheitsgesetz und NSA-Spätfolgen im Fokus. Vortragen und diskutieren werden unter anderem Bundesjustizminister Heiko Maas, die saarländische Staatssekretärin für Justiz, Dr. Anke Morsch, und der Leiter der saarländischen Staatskanzlei, Jürgen Lennartz.
Sensible Daten immer parat in der Cloud, selbstfahrende Autos mit ausgiebig gespeicherten Informationen, passgenaue Zukunftsvorhersagen dank Big Data… Die Digitalisierung birgt enorme Chancen. Aber auch enorme Risiken. Ob unsere Gesellschaft die Chancen erfolgreich nutzen wird, hängt wesentlich davon ab, dass es gelingt, die immer neuen Sicherheits- und Rechtsfragen zu klären: Was ist erlaubt, was nicht? Wo liegen die Grenzen für die digitalen Möglichkeiten und wo müssen sie gezogen werden? Wie können die Probleme gelöst werden – rechtlich und technisch? „Vor dem Hintergrund dieser wachsenden Herausforderungen hat sich das Institut für Rechtsinformatik der Saar-Universität erweitert und neu aufgestellt“, sagt Professor Georg Borges, geschäftsführender Direktor des Instituts.
In einer Vielzahl von Forschungsprojekten gehen die Wissenschaftler aktuellen Rechtsfragen auf den Grund. „Etwa den IT-rechtlichen Grundfragen von Industrie 4.0 oder der Digitalisierung des Straßenverkehrs von der Datenspeicherung im Auto der Zukunft bis hin zum automatischen Stromtanken“, nennt der IT-Rechtsexperte beispielhaft. Auch Fragen der Sicherheit von Daten in der Cloud oder der elektronischen Akte in der Justiz gehen die Forscher nach. Und sie ergründen, was drahtlose Haustechnik-Systeme aus der Privatsphäre der Bewohner preisgeben. Einige der Projekte und aktuellen Forschungen präsentiert das Institut im Rahmen der Veranstaltung am 1. Juni in einer Ausstellung.
„Mit den Schwerpunkten IT-Recht, Sicherheit, Datenschutz und Rechtsinformatik deckt unser Institut ein weites Feld an der Schnittstelle von Informationstechnologie und Recht ab, und zwar sowohl aus rechtlicher, technischer wie auch internationaler Perspektive“, erklärt Professor Borges. Vier Lehrstühle an der Saar-Universität und ein Lehrstuhl an der Universität Luxemburg arbeiten hierfür zusammen. Direktoren sind neben Professor Borges die Professoren Philippe Cossalter, Christoph Sorge und Stephan Weth, Marc Cole aus Luxemburg sowie Maximilian Herberger, der das Institut aufgebaut und jahrzehntelang geleitet hat. „Das Institut für Rechtsinformatik hat sich formiert als richtungweisendes Zentrum“, sagt Professor Borges.
Auch in der Lehre bringt das Institut diese Themen ein. „Fragen aus dem Spannungsfeld von Recht und IT – von Datenschutz, Electronic Banking und Online-Shopping, elektronischem Rechtsverkehr bis hin zum Urheberrecht – stellen sich Juristen in der Praxis immer häufiger. Deshalb ist es wichtig den juristischen Nachwuchs früh mit Blick auf diese Herausforderungen auszubilden“, erklärt Borges. Bereits im Studium können Saarbrücker Jura-Studenten daher einen Schwerpunkt in IT-Recht und Rechtsinformatik setzen und sich in Vorlesungen und Seminaren früh hierauf spezialisieren. Insbesondere auch Doktoranden finden hier spannende Forschungsthemen.
Das Institut für Rechtsinformatik arbeitet eng auch mit dem Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit CISPA von Professor Michael Backes zusammen: Mit beiden Instituten ist die Saar-Universität einer der führenden Standorte für IT-Sicherheit in Deutschland. Für seine Informatikforschung ist der Saarbrücker Campus international bekannt.
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