Informatik als Lehramtsstudium lässt sich jetzt auch mit Ethik, Sprachen oder anderen Fächern kombinieren
Illustration zum Lehramt Informatik PLUS ©Universität des Saarlandes
Bisher konnte man Informatik für das Lehramt nur gemeinsam mit Mathematik studieren. Jetzt ist es an der Universität des Saarlandes möglich, alle Schulfächer mit Informatik zu kombinieren. Mit der Reform des Studiengangs werden völlig neue Lehrkontexte für informatische Fragestellungen erschlossen. Damit will man den Anforderungen begegnen, mit denen Schülerinnen und Schüler in einer zunehmend durch Technik und Informatik geprägten Gesellschaft konfrontiert werden. Für den Studiengang werden keine Informatik-Vorkenntnisse vorausgesetzt.
„Die Studierenden können nun ihre eigenen Schwerpunkte setzen“, sagt Professorin Verena Wolf, die an der Universität des Saarlandes für die Didaktik der Informatik zuständig ist. „Sie können jetzt zum Beispiel Ethik und Informatik, Fremdsprachen plus Informatik oder künstlerische Fächer mit Informatik verknüpfen. Die Digitalisierung ist längst in allen Bereichen des Lebens angekommen und mit der Änderung des Studiengangs können wir das im Lehramt abbilden,“ erklärt die Informatikerin.
An tagesaktuellen Diskussionen, beispielsweise über die verschiedenen Formen von Tracing-Apps zur Verfolgung von Corona-Infektionsketten, werde deutlich: „Bei vielen Themen mit Bezug zum Digitalen kann man nur dann wirklich mitreden, wenn man die informatischen Grundkonzepte dahinter verstanden hat. Deshalb ist Informatik in der Schule wichtig, denn nur hier können die nötigen Kompetenzen zum mündigen Umgang mit der Technik vermittelt werden“, erläutert Verena Wolf. Kinder und Jugendliche müssten so früh wie möglich lernen, die technischen Anwendungen, denen sie täglich in der digitalen Welt begegnen, zu verstehen und zu hinterfragen.
Grundsätzlich besteht ein Lehramtsstudium aus dem Studium der Bildungswissenschaften sowie zwei weiteren Fächern. Informatik kann im Lehramt für die Sekundarstufe I und II an Gymnasien oder Gemeinschaftsschulen und im Lehramt an beruflichen Schulen gewählt werden. Beide Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von jeweils zehn Semestern, inklusive fünf Schulpraktika. Abgeschlossen wird ein Lehramtsstudium mit dem Staatsexamen. Auf den Abschluss folgt ein 18-monatiger Vorbereitungsdienst, das Referendariat. Danach steht den frisch gebackenen Lehrerinnen und Lehrern ein abwechslungsreiches Berufsleben bevor, in dem sie am Puls der Zeit unterrichten und Lehrkonzepte kreativ weiterentwickeln können.
Nähere Informationen zum Studiengang und ein Schnupperangebot für Studieninteressierte gibt es am digitalen Tag der offenen Tür der Universität des Saarlandes am 27. Juni 2020.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Verena Wolf
Email: wolf@cs.uni-saarland.de
Tel.: +49 (0)681 302-5586
Weitere Informationen:
https://saarland-informatics-campus.de/lehramt-informatik/
Hintergrund Saarland Informatics Campus:
800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2000 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 21 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.
Redaktion:
Philipp Zapf-Schramm
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