Fachrichtungen und Forschungsinstitute
Der Saarland Informatics Campus umfasst nicht nur die Fachrichtung Informatik der Universität des Saarlandes (UdS), sondern auch die beiden kooperierenden Fachrichtungen Mathematik sowie Sprachwissenschaft & Sprachtechnologie mit deren informatiknahen Studienangeboten. In unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Campus und in der Region befinden sich außerdem eine ganze Reihe hochkarätiger Informatik-Forschungsinstitute mit internationalem Ruf.
Max-Planck-Institut für Informatik (MPI-INF)
Seit Gründung des Instituts im Jahr 1990 erforschen
die WissenschaftlerInnen die mathematischen Grundlagen der Informationstechnologie (Algorithmen und Komplexität, Logik der Programmierung) und entwickeln neue Algorithmen für verschiedene Anwendungsgebiete wie die Computergraphik, Geometrie, Programmverifikation, Datenbanken und Informationssysteme sowie die Bioinformatik. Mit Veröffentlichungen auf höchstem Niveau und der Ausbildung von
exzellentem Nachwuchs wird hier die Grundlagenforschung für Informatik
vorangetrieben. Durch die Vielzahl hochqualitativer Publikationen zählt das MPI-INF in Deutschland zu den meistzitierten Instituten.
Max-Planck-Institut für Softwaresysteme (MPI-SWS)
Das Max-Planck-Institut für Softwaresystem (MPI-SWS) wurde 2004 mit Sitz in Kaiserslautern und Saarbrücken gegründet. Seine Aufgabe ist die Grundlagenforschung in den Bereichen Entwicklung, Analyse, Modellierung, Implementierung und Evaluation komplexer Softwaresysteme. An den Standorten in Kaiserslautern und Saarbrücken werden die Prinzipien effizienter, zuverlässiger, sicherer und verwendbarer Computersysteme erforscht.
Die beiden Max-Planck-Institute am Saarland Informatics Campus sind die deutschlandweit einzigen Forschungszentren der Max-Planck-Gesellschaft für Grundlagen der Informatik und Top-Adressen für WissenschaftlerInnen.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Das DFKI mit Sitz in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin zählt in der internationalen Wissenschaftswelt zu den wichtigsten „Centers of Excellence“ und ist die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung für Softwaretechnologien in Deutschland.
Das gesamte Spektrum von anwendungsorientierter Grundlagenforschung bis hin zur markt- und kundenorientierten Entwicklung von Produktfunktionen wird am DFKI seit 1988 abgedeckt.
Gemessen an Mitarbeiterzahl und Drittmittelvolumen, ist das DFKI das weltweit größte Forschungszentrum auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.
Zentrum für Bioinformatik (ZBI)
Die Bioinformatik ist eine interdisziplinäre Wissenschaftsdisziplin mit Anteilen der Fächer Biologie und Informatik, aber auch Medizin, Chemie, Pharmazie, Physik und Mathematik.
Ziel des 2001 gegründeten ZBI ist der Einsatz von Computern zur Konfiguration von hochtechnologischen Experimenten in den Lebenswissenschaften sowie zur Analyse der dabei generierten umfangreichen und komplexen Datensätze.
Das ZBI trägt durch Bioinformatik zum besseren Verständnis von Krankheiten bei, um diese effektiver und früher zu diagnostizieren und zielgerichteter zu behandeln.
Geschäftsstelle Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH
Auf Schloss Dagstuhl in Wadern treffen sich jährlich rund 2.500 international führende SpitzenforscherInnen, vielversprechende Lehrkräfte, NachwuchswissenschaftlerInnen und PraktikerInnen, um sich über Forschungsarbeiten auszutauschen.
Forschungsgruppen, Summerschools, Graduiertenkollegs und Einzelpersonen finden ideale Bedingungen, ungestört Workshops, Fortbildungsveranstaltungen und Klausurtagungen durchzuführen
Für die Forschungsförderung sowie wissenschaftliche Weiterbildung und den Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung werden hochkarätig besetzte Seminare und Workshops angeboten.
Schloss Dagstuhl betreibt und pflegt die online verfügbare bibliographische Sammlung wissenschaftlicher Publikationen im Bereich Informatik „Digital Bibliography & Library Project“ (dblp), welche von WissenschaftlerInnen weltweit genutzt wird.
Die Geschäftsstelle befindet sich unmittelbar auf dem SIC.
Fachrichtung Informatik
Mit der Gründung der Fachrichtung Informatik an der Universität des Saarlandes wurde bereits 1969 der Grundstein für den international ausgerichteten SIC gelegt. 56 ProfessorInnen der Universität und der Forschungsinstitute unterrichten in 24 Studiengängen, viele davon in englischer Sprache; dank sehr guter Betreuungsverhältnisse bildet die Fakultät hervorragenden Nachwuchs aus.
Auch durch die enge Kooperation mit den Forschungsinstituten und den kooperierenden Fachrichtungen, gewinnen die ProfessorInnen regelmäßig bedeutende Forschungspreise.
Die Sonderforschungsbereiche “Methods and Tools for Understanding and Controlling Privacy (SFB 1223, gefördert seit 2016) und “Symbolic Tools in Mathematics and their Application” (SFB 195, gefördert seit 2017) würdigen das Forschungsniveau.
Fachrichtung Mathematik
In der Fachrichtung Mathematik forschen und lehren derzeit 20 Professorinnen und Professoren inklusive zwei Brückenprofessuren in die Informatik und einer Juniorprofessur. Die Wissenschaftler forschen in acht Bereichen. Dazu gehören Stochastik, Numerische Mathematik, Didaktik der Mathematik, Funktionsanalysis, mathematische Datenanalyse, angewandte Analysis und der Bereich Algebra, Geometrie und Zahlentheorie. Derzeit ist die Mathematik am DFG-Transregio „Symbolische Werkzeuge in der Mathematik und ihre Anwendung“ beteiligt.
Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit in der Großregion durch regelmäßig abgehaltene gemeinsame Seminare auf dem Gebiet der Funktionalanalysis mit Metz, in der algebraischen Geometrie und Computeralgebra mit Kaiserslautern, in der freien Wahrscheinlichkeitstheorie mit Luxemburg und in der Didaktik der Mathematik mit Frankfurt, Heidelberg, Landau, Mainz und Paderborn.
Fachrichtung Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie
Die Fachrichtung mit ihren neun Professuren bietet international ausgerichtete, englischsprachige Masterstudiengänge an, teilweise in Kooperation mit internationalen Partneruniversitäten (LCT Erasmus Mundus), und bildet dank intensiver Betreuung hervorragend qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs aus. Die WissenschaftlerInnen der Fachrichtung forschen unter anderem auf den Gebieten der Computerlinguistik, Maschinellen Übersetzung, Phonetik, Psycholinguistik, Sprach- und Signalverarbeitung sowie Sprach- und Übersetzungswissenschaft. Die Fachrichtung kooperiert in Forschung und Lehre eng mit Informatikern, Linguisten und Psychologen, insbesondere im Sonderforschungsbereich „Information Density and Linguistic Encoding“ (SFB 1102), der seit 2014 von der DFG gefördert wird.