3-D-Druck: Start-up verwandelt sich über Nacht in Mini-Fabrik für Atemschutzmasken
Das Saarbrücker Start-up „2log.io“, eigentlich auf die Digitalisierung in Handwerksbetrieben spezialisiert, vereint beide Ansätze. Innerhalb von acht Minuten druckt es ein Atemmaskengestell, in das man ein Tuch einspannen kann. „Donnerstagnacht habe ich online einen Aufruf für die Herstellung von Atemschutzmasken gelesen, da machte ich mich sofort an die Arbeit. Am Freitagvormittag waren die ersten Masken fertig“, berichtet Tim Vollmer, der einer der beiden Gründer des Start-ups „2log.io“ ist. Die Idee besteht darin, im 3-D-Drucker ein Kunststoffgestell zu produzieren, in das man ein zurechtgeschnittenes Stoffstück klemmen kann. Die so zusammengesetzte Atemschutzmaske kann dann mit herkömmlichen Gummiringen oder einen einfachen Schnur an den Ohren befestigt und getragen werden. „Der Vorteil unseres Verfahrens ist, dass wir die Atemschutzmaske sehr schnell produzieren können – wir benötigen für eine Maske etwa acht Minuten – und man kann den Stoff dafür problemlos und schnell austauschen“, erklärt Vollmer.
Die Maske sei damit wiederverwendbar und nachhaltig. Vollmers Idee basiert auf dem Prototypen von Mark Fuller, das Vollmer im Internet ausfindig gemacht und weiterentwickelt hat. Zusätzlich suchte er nach wissenschaftlichen Belegen für die Auswahl des Stoffes. Er fand eine Studie der University of Cambridge, die reine Baumwolle als besten Kompromiss zwischen Schutz und Tragekomfort empfiehlt.
Da Tim Vollmer und sein Team sich vor Tagen vorsorglich in das eigene Homeoffice begaben, produziert er die Masken gerade in einer Abstellkammer, die er zur Werkstatt umgerüstet und mit 3-D-Druckern ausgestattet hat. Inzwischen hat er um die hundert Masken in drei verschiedenen Größen produziert, die nun verteilt werden können. „Wer uns dabei helfen will, darf sich gerne melden“, so Vollmer. Seine Motivation erklärt er so: „In der Viruskrise muss jeder helfen. Die großen Unternehmen improvisieren ja auch gerade und produzieren medizinische Produkte. Warum also nicht auch ein Start-up wie unseres.“
Medizinische Einrichtungen, die solche Atemschutzmasken benötigen, können diese per E-Mail anfragen: info(at)2log.de
Hintergrund zu 2log.io
Die eigentliche Geschäftsidee von 2log.io ist, kleineren Handwerksbetrieben die ersten Schritte in die Digitalisierung zu ermöglichen. Unterstützt von der IT Inkubator GmbH und der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer an der Universität des Saarlandes, spricht das Start-up gerade gezielt Universitäten, Lehrwerkstätten und die Makerspace-Szene an. Seit Februar wird das vierköpfige Team dabei auch über das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
Weitere Informationen: https://2log.io/
Fragen beantwortet:
Tim Vollmer, Cofounder 2log.io
IT Inkubator GmbH
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT)
Universität des Saarlandes
E-Mail: info(at)2log.io