Cebit 2018: Neuer Studiengang kombiniert IT-Sicherheit und Firmengründung
IT-Sicherheit studieren und dabei gleichzeitig eine Firma gründen – das bietet ein neuer
Studiengang der Universität des Saarlandes am IT-Forschungsstandort Saarbrücken. In
vier Semestern entwickeln Studierende eine Gründungsidee der IT-Sicherheit vom ersten
Prototypen bis zur Marktreife. Für die besten Ideen winken Gründerstipendien und
Termine mit Investoren. Die Informatikforscher werden den neuen Studiengang auch auf
der Cebit in Hannover vorstellen.
Im Oktober 2018 startet der neue Master-Studiengang „Entrepreneurial Cybersecurity“ der
Universität des Saarlandes, der Vorlesungen der Cybersecurity mit der gleichzeitigen
Gründung eines Unternehmens verbindet. Über drei Semester arbeiten die Studentinnen und
Studenten in Gruppen an einer Geschäftsidee aus dem Bereich der IT-Sicherheit. „Ziel ist, dass
die Studenten anschließend oder sogar schon während des Studiums darauf aufbauend ein
Unternehmen gründen können“, so Zeller. Die Geschäftsidee soll von den Studenten
zusammen mit Mentoren aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt und verfeinert werden
sowie aktuelle Forschungsthemen marktfähig umsetzen. Die Gruppen stellen ihre Ideen
regelmäßig Jurys aus Wissenschaftlern und Förderern vor, die über das Weiterkommen
entscheiden – und über mögliche Beteiligungen. „Am Ende haben die Studenten nicht nur
einen Master-Abschluss in der Tasche, sondern im besten Fall auch ihr eigenes Unternehmen
gegründet“, erklärt Professor Andreas Zeller, der an der Universität des Saarlandes
Softwaretechnik lehrt und am CISPA Helmholtz-Zentrum i.G. forscht.
Der neue Studiengang weckt hohe Erwartungen, denn das Umfeld in Saarbrücken ist optimal
für Gründer: Bereits 2013 zeichnete das Bundesministerium für Forschung und Wirtschaft die
Universität des Saarlandes für ihre beispielhafte Gründungsförderung als „EXIST-
Gründerhochschule“ aus. Das CISPA Helmholtz-Zentrum i.G., das bis zu 800 Forscher der IT-
Sicherheit beherbergen wird, verfügt schon jetzt über einen eigenen „Inkubator“, der
Projekte der IT-Sicherheit systematisch zur Firmengründung führt.
Universität und CISPA werden vom ersten Tag an die Gründerprojekte gemeinsam begleiten
und umfassend unterstützen. Auch in Sachen Lehre müssen sich die IT-Security-Unternehmer
in spe keine Sorgen machen. 287 Studierende haben sich seit 2014 für den Bachelor-
Studiengang „Cybersicherheit“ eingeschrieben. Im aktuellen CHE-Hochschulranking haben
Saarbrücker Informatik und Cybersicherheit bundesweit Spitzenplätze errungen. Ein Achtel
des Studiengangs ist für „freie Aktivitäten“ wie Gründungskurse, Betriebswirtschaft oder das
Anwendungsgebiet vorgesehen, so Professor Zeller. Der Fokus des Studiengangs bleibe aber
ganz klar die Technik selbst. Zeichne sich eine Gründung ab, werde man die Teams mit
erfahrenen Betriebswirtschaftlern und Firmengründern zusammenbringen. Für Zeller, der
selbst das Unternehmen Testfabrik AG gegründet hat, ist die Verbindung von IT-Security und
Unternehmertum konsequent. „2014 waren wir die erste Universität, die Cybersicherheit im
universitären Umfeld anbot, jetzt sind wir die erste, die IT-Sicherheit und Gründen
miteinander verbinden“, so Zeller. Interessenten müssen sich jedoch einem harten
Wettbewerb stellen: Wegen des hohen Betreuungsaufwands stehen nur 30 Studienplätze zur
Verfügung. Wer zum Wintersemester 2018 beginnen will, muss sich bis zum 15. Juli 2018
bewerben.
Einzelheiten zu den IT-Security-Studiengängen präsentieren Mitarbeiter der Universität des
Saarlandes und des CISPA Helmholtz-Zentrums i.G. während der Cebit an Stand F68 in
Halle 27.