DFG fördert zwei Sonderforschungsbereiche der Saar-Uni erneut mit rund 14,6 Millionen Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat heute zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) der Universität des Saarlandes um weitere vier Jahre verlängert. Ein Linguistik-Großprojekt zum Thema „Informationsdichte“ wird erneut mit rund elf Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Transregio-Sonderforschungsbereichs, der Pharmakologen und Physiologen mehrerer Universitäten vereint, werden zum wiederholten Mal rund 3,6 Millionen Euro an die Saar-Uni fließen. Universitätspräsident Manfred Schmitt sieht hierin eine erneute Bestätigung und Würdigung der exzellenten Forschungsleistungen aller beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Im Sonderforschungsbereich „Information Density and Linguistic Encoding“ analysieren Saarbrücker Computerlinguisten und Sprachwissenschaftler um Elke Teich, Professorin für Englische Sprach- und Übersetzungswissenschaft, die unterschiedliche Informationsdichte von sprachlichen Äußerungen. Das große Forschungsvorhaben wird über weitere vier Jahre mit rund elf Millionen Euro gefördert. Davon sollen rund 30 Doktoranden und Nachwuchsforscher finanziert werden.
Die Homburger Pharmakologen, Anatomen und Physiologen um Professor Veit Flockerzi sind am Transregio-Sonderforschungsbereich 152 „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module“ beteiligt. An diesem von der Universität des Saarlandes und der Ludwig-Maximilians-Universität München beantragten Sonderforschungsbereich wirken außerdem Wissenschaftler der TU München sowie der Universitäten Freiburg, Heidelberg und Leipzig mit. An die Universität des Saarlandes werden dadurch rund 3,6 Millionen Euro fließen, um unter anderem elf Personalstellen mit hochqualifiziertem Anforderungsprofil für die nächsten vier Jahre zu finanzieren.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen die so genannten „TRP (Transient receptor potential)-Kanäle“, eine große Proteinfamilie mit zentraler Rolle als vielseitige zelluläre Sensoren und Effektoren. Neben ihrer wesentlichen Funktion bei sensorischen Prozessen ist ihre Rolle bei der Regulation und Erhaltung der Körperfunktionen in den Fokus gerückt, da sich die meisten TRP-Kanal-Veränderungen auf Entwicklung, Stoffwechsel und andere homöostatische Körperfunktionen auswirken. Das Forschungsprogramm zielt auf ein detailliertes mechanistisches Verständnis, wie die verschiedenen TRP-Kanäle bei einem sehr ähnlichen Aufbau unterschiedlichste physiologische Funktionen ausüben. Damit wird die Grundlage für die Entwicklung neuer Pharmaka gelegt, die gezielt diese Funktionen beeinflussen, sowie für neue Therapieoptionen für eine Vielzahl von Krankheiten verschiedener Organsysteme.
Universitätspräsident Manfred Schmitt zeigte sich hoch erfreut und begeistert über diese erneuten Forschungserfolge der Universität des Saarlandes: „Mit diesem fantastischen Erfolg kann die Universität ihre Forschungstätigkeit in den insgesamt sieben Sonderforschungsbereichen fortsetzen, womit wir im bundesweiten Vergleich der mittelgroßen forschungsstarken Universitäten herausragend positioniert sind.“ Durch die beiden verlängerten Projekte kommen jetzt weitere rund 14,6 Millionen Euro Fördermittel des Bundes in das Saarland. Mit diesen werden vor allem zusätzliche Doktorandinnen und Doktoranden sowie weitere Nachwuchsforscher finanziert, die die großen Forschungsvorhaben gemeinsam mit den beteiligten Professorinnen und Professoren vorantreiben werden. In der Fördersumme ist auch eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten enthalten. „Diese großen Forschungsverbünde zeigen, dass die Universität des Saarlandes nicht nur in der exzellenten Informatik, sondern auch in den Bereichen von Medizin und Biowissenschaften sowie der Computerlinguistik und Sprachtechnologie internationale Spitzenleistungen vorweisen kann“, betont Universitätspräsident Manfred Schmitt.
Ministerpräsident Tobias Hans zeigte sich erfreut über die Förderentscheidung der DFG zugunsten der Verlängerung des Transregio-Sonderforschungsbereichs und des saarländischen Sonderforschungsbereichs zur „Informationsdichte und sprachlicher Kodierung“. „Die beiden Forschungsverbünde leisten einen bedeutenden Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Saarland. Mein Dank gilt den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die dies mit ihren ausgezeichneten Forschungsleistungen ermöglichen, sowie der Hochschulleitung, welche die Verbünde in vorbildlicher Weise unterstützt“, so der Ministerpräsident. „Allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wünsche ich ein gutes Gelingen ihrer Projekte.“
Im Rahmen der gesamtstaatlichen Bund-Länder-Finanzierung ist die Staatskanzlei an der Finanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit jährlich insgesamt rund 10 Millionen Euro beteiligt.
Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/232722074
Weitere Informationen der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
www.dfg.de/sfb
Pressefotos unter: www.uni-saarland.de/pressefotos