Elektronisches Stethoskop für das Smartphone punktet im Gründerwettbewerb
Ein elektronisches Stethoskops für das Smartphone hat das Gründerteam Sanascope im Starterzentrum der Universität des Saarlandes entwickelt. Mit Hilfe einer Analyse-App kann es Herz- und Lungentöne klassifizieren und krankhafte Töne erkennen, um auch ohne medizinisches Wissen schwerwiegende Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Es soll älteren Menschen, Kranken und Pflegebedürftigen mehr Sicherheit geben und auch Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen als kostengünstige Lösung dienen. Mit dieser Innovation setzte sich das Gründerteam bei dem Luxemburger Pitch „Fit 4 Start“ gegen 291 internationale Start-ups durch und jetzt erhält ein mehrmonatiges Coaching und 50.000 Euro Preisgeld.
„Sicherheit durch Früherkennung“ lautet der Leitgedanke des Gründerteams, das Menschen über fünfzig, Pflegebedürftigen sowie Familien mit Kindern Hilfe bieten will. „Weltweit verfügen Patienten über zu wenige Hilfsmittel, um ihren eigenen Gesundheitszustand genau einschätzen und entscheiden zu können, ob und wann ein Arztbesuch für sie angebracht ist“, sagt Lukas Weick, der an der Universität des Saarlandes Medizin studiert hat und einer der Gründer von Sanascope ist. Mit schwerwiegenden Folgen würden deshalb Krankheiten wie Lungenentzün¬dungen und Vorhofflimmern häufig zu spät erkannt. Der Gründer weiß, wovon er redet, verschaffte er sich doch bereits während seines Medizinstudiums durch Praktika in Deutschland, der Schweiz, Kenia, dem Libanon und Chile einen Einblick in die spezifischen Bedingungen der Gesundheitssysteme weltweit.
Elektronisches Stethoskop für den Hausgebrauch
Das elektronische Stethoskop Sanascope kann, gekoppelt an ein Smartphone mit einer Analyse-App, Herz- und Lungentöne bestimmen und krankhafte Töne erkennen. Dem Nutzer wird über die App genau anzeigt, wo das Stethoskop positioniert werden muss, um die Herz- und Lungentöne korrekt zu erfassen. Mittels eines neuronalen Netzes werden diese anschließend analysiert. Falls dabei Anzeichen einer Krankheit zu erkennen sind, rät die App dem Nutzer zu einem Arztbesuch. Insbe¬sondere die ländliche medizinische Versorgung könnte so entscheidend verbessert werden, betonen die Mitglieder des Gründer-Teams. Dieses besteht aus zwei Medizinern, vier Informatikern, einem Betriebswirt, einem Designer und einem Produktmanager. Im April dieses Jahres haben sie mit ihrer Gründungsidee bereits die Jury des Bundesprogrammes EXIST überzeugt, so dass deren Umsetzung durch ein EXIST-Gründerstipendium finanziell unterstützt wird und sie von einem Coaching der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Saar-Universität (KWT) profitieren.
Der entscheidende Durchbruch gelang dem jungen Team jetzt beim Luxemburger Pitch „Fit 4 Start“, bei dem sie zu den 20 Siegerfirmen gehörten, die aus 291 internationalen Start-ups ausgewählt wurden. Deren Markteintritt wird nun durch das luxemburgische Wirtschaftsministerium mit einem 16-wöchigen Coaching sowie 50.000 Euro unterstützt. Zuvor hatte das Sanascope-Team auf einschlägigen Pitch-Veranstaltungen wie der Pitch-Competition „SWSaar meets SWLuxembourg“ auf sich aufmerksam gemacht, wo sich das Gründer-Team neben Platz drei auch den Crowd’s Favorite Award sichern konnte. Überzeugt hatte die kostengünstige Innovation zudem beim Healthcare Hackathon „Gesundheit neu denken“ in Berlin.
Fragen beantwortet:
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT)
Jens Krück
Tel. 0681 302-3548
E-Mail: jens.krueck(at)uni-saarland.de