Erasmus Medal for Kurt Mehlhorn
Die Academia Europaea zeichnet zum ersten Mal einen Informatiker mit ihrer höchsten Auszeichnung, der Erasmus Medaille, aus. Diese Ehrung bescheinigt den Preisträgern andauernde international beachtete Gelehrsamkeit auf höchstem Niveau und Anerkennung durch Fachkollegen. Der Preisträger wird eingeladen, die jährliche Erasmus-Vorlesung zu halten. Die Verleihung erfolgt auf der Jahrestagung im Juli in Barcelona.
Erasmus von Rotterdam, Renaissance-Gelehrter und Vater des europäischen Humanismus, war eher ausgleichend und kommunikativ als revolutionär und rebellisch. Nach seiner Ansicht, können Zwiespälte durch Vernunft verringert oder überwunden werden. Erasmus ist auch heute noch eine vielbeachtete Geistesgröße; Werke von ihm werden weiter verlegt und immer wieder Romane und Biographien zu ihm herausgegeben.
Die AcademiaEuropaea hat Erasmus als Sinnstifter für ihre höchste Auszeichnung genommen. Einmal im Jahr vergibt sie diese Würdigung an eine Person. Die Erasmus Medaille ehrt herausragende Persönlichkeiten für deren Beiträge zur Europäischen Wissenschaft und Gelehrsamkeit und den daraus resultierenden internationalen Auswirkungen.
Kurt Mehlhorn, der die Auszeichnung für das Jahr 2014 erhält, ist unter den jetzt 24 Preisträgern der neunte Naturwissenschaftler, der vierte Deutsche und der einzige Informatiker überhaupt. Eine erste Reaktion von ihm dazu war: „Mir schmeichelt die Liste meiner Vorgänger.“
Als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Informatik und Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes leitet Kurt Mehlhorn am Max-Planck-Institut die Abteilung „Algorithmen und Komplexität“. Mehrere Dutzend Mathematiker und Informatiker wurden durch ihn zur Promotion geführt und viele auch danach in der PostDoc Phase betreut. Zahlreiche seiner Absolventen bekleiden heute ebenfalls Lehrstühle an nationalen und internationalen Universitäten.
Kurt Mehlhorn wurde bereits mit dem Leibniz-Preis, dem Beckurts-Preis, der Konrad-Zuse-Medaille, dem EATCS-Award sowie dem Paris Kanellakis Theory and Practice Award ausgezeichnet. Er ist neben der Academia Europaea auch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Acatech, korrespondierendes Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften und auswärtiges Mitglied der United States National Academy of Engineeering. Die Universitäten Magdeburg, Waterloo und Aarhus verliehen ihm jeweils die Ehrendoktorwürde.
Weitere Informationen:
Webseite der Organisation
www.ae-info.org
Webseite Preis
www.ae-info.org/ae/Acad_Main/Activities/Awards_and_Prizes/Erasmus_Medal
Laudatio der AE
„Computer Science has changed the world and will continue to change it. ALGORITHMS are at the core of every computer system. Kurt Mehlhorn is Europe’s ‘Mr Algorithm’. His work has shaped computer science.
He has made fundamental contributions to algorithm science; data structures, computational geometry and algebra, parallel computing, VLSI design, complexity theory, combinatorial optimization and graph algorithms. His breadth is unrivalled. Algorithms, or, more precisely, implementation of algorithms in the form of programs are at the core of every computer system. Programs have to be efficient and correct (accuracy and speed of completion). These two aspects are traditionally addressed by different communities within computer science. Mehlhorn brought the two together through his pioneering work with Stefan Näher in the LEDA (Library of implementations of Efficient Data structures and Algorithms) project (since 1989). LEDA spawned a revolutionary development and many subsequent libraries such as the Computational Geometry Algorithms Library (CGAL) and STXXL (Standard Template Library for Very Large Data Sets). These inventions facilitated access by outside user communities, for example Celera Genomics software for human genome sequencing was based on LEDA.’’
Webseite Kurt Mehlhorn
http://www.mpi-inf.mpg.de/~mehlhorn
Informatik-Forschung auf dem Campus der Universität des Saarlandes
Das Max-Planck-Institut für Informatik ist nicht die einzige Einrichtung auf dem Campus der Universität des Saarlandes, die neue Aspekte der Informatik erforscht. Nur wenige Meter entfernt haben ebenfalls ihren Sitz: der Fachbereich Informatik der Universität des Saarlandes, das Max-Planck-Institut für Software Systeme, das Zentrum für Bioinformatik, das Center for IT-Security, Privacy andAccountability, der erneut bewilligte Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Intel Visual Computing Institute.
Presse-Kontakt:
Bertram Somieski
Max-Planck-Institut für Informatik
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Öffentlichkeitsarbeit
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