Erste Hürde genommen: Saar-Uni bewirbt sich mit Vollantrag um Informatik-Exzellenzcluster

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Im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern wurden heute 88 Hochschulen ausgewählt, die sich bis zum 21. Februar 2018 mit einem Vollantrag für ein Exzellenzcluster bewerben dürfen. Die Universität des Saarlandes war dabei mit ihrer Antragsskizze für ein Informatik-Exzellenzcluster erfolgreich. An dieser sind auch die Computerlinguistik der Saar-Uni sowie die renommierten außeruniversitären Informatik-Forschungsinstitute auf dem Campus beteiligt. Die zweite Antragsskizze der Saar-Uni von Forschern aus der Medizin, der Pharmazie und den Biowissenschaften konnte sich im harten nationalen Wettbewerb nicht durchsetzen.


Ein international besetztes Gutachtergremium hatte die 195 eingereichten Antragsskizzen für ein Exzellenzcluster bewertet. Jetzt wurden bundesweit 88 Hochschulen aufgefordert, ihre Konzepte ausführlich zu beschreiben und bis zum 21. Februar 2018 einen Vollantrag einzureichen. Diese Anträge werden von internationalen Wissenschaftlern über mehrere Monate begutachtet. Im September 2018 werden Bund und Länder dann die neuen Cluster aus der ersten Vergaberunde der Exzellenzstrategie bekanntgegeben. Für die Exzellenzcluster stehen jährlich insgesamt rund 385 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können 45 bis 50 Exzellenzcluster mit einem Umfang von je 3 bis 10 Millionen Euro jährlich gefördert werden. Förderbeginn ist der 1. Januar 2019, der Förderzeitraum beträgt sieben Jahre und kann um weitere sieben Jahre verlängert werden.

Die Saarbrücker Informatikforscher hoffen darauf, dass sie mit neuen Themen und zahlreichen Nachwuchswissenschaftlern ihre erfolgreiche Forschungstätigkeit in einem weiteren Exzellenzcluster fortsetzen können. Seit 2007 wurde das Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ der Saar-Uni in zwei Bewilligungsrunden mit rund 75 Millionen Euro gefördert. Im neuen Exzellenzcluster zum Thema „Digitale Realität“ wollen die Informatikforscher der Universität des Saarlandes wiederum mit den Wissenschaftlern der beiden Max-Planck-Institute für Informatik und Softwaresysteme sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammenarbeiten. Hinzu kommen Wissenschaftler des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit (CISPA) der Saar-Uni, das im neuen Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit aufgehen wird. Am Antrag ist außerdem wie beim bisherigen Exzellenzcluster die Computerlinguistik beteiligt. Diese schlägt auch die Brücke in andere Fachbereiche der Universität, darunter die Sprachtechnologie und Psychologie. Am Antrag werden über 20 renommierte Wissenschaftler, so genannte „Principal Investigators“, sowie eine Vielzahl von weiteren international angesehenen Informatikforschern aus Saarbrücken mitwirken. Insbesondere werden auch exzellente Nachwuchsforscher die Chance erhalten, ihre Ideen für neue Forschungsansätze einzubringen.

Bei zwei zentralen Themen wollen die Saarbrücker Informatiker auf die bewährte Strategie des bisherigen Clusters setzen: Sie wollen wieder exzellenten Nachwuchsforschern aus der ganzen Welt die Möglichkeit eröffnen, eine eigene Forschergruppe aufzubauen und dort eigenständig und unabhängig die verschiedenen Themen des Clusterantrags zu bearbeiten. Die jungen Wissenschaftler qualifizieren sich hierdurch für eine  Informatik-Professur im In- und Ausland. Hier hat sich Saarbrücken bereits in der Vergangenheit den Ruf einer Kaderschmiede für Informatiker erworben. Zudem soll eine Graduiertenschule integriert werden, die junge Talente fördert. Exzellente Bachelor-Studenten aus der ganzen Welt können in der Graduiertenschule direkt in ein Promotionsprogramm einsteigen und sich nach einjähriger Vorbereitung auf ein Forschungsthema konzentrieren.

Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung_nr_41/index.html