Heinz Maier-Leibnitz-Preise für Informatiker Karl Bringmann und Mediziner Timo Speer

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Karl Bringmann und Timo Speer, Forscher am Max-Planck-Instituts für Informatik und der Universität des Saarlandes, erhalten in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und damit die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Sie sind damit zwei von bundesweit nur zehn Preisträgerinnen und Preisträger. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzter Auswahlausschuss in Bonn beschlossen. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten die mit je 20 000 Euro dotierte Auszeichnung am 28. Mai in Berlin.

Die beiden saarländischen Preisträger:

Karl Bringmann (32), Theoretische Informatik, Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken

Karl Bringmann schrieb je eine Masterarbeit in Informatik und Mathematik an der Universität des Saarlandes und veröffentlichte bereits zu Studienzeiten neun Konferenzpublikationen. Seine Arbeiten auf den Gebieten der Algorithmik und Komplexitätstheorie stellte er während der Promotions- und Postdoktorandenzeit auf zahlreichen führenden internationalen Tagungen für theoretische Informatik vor, wo er auch mehrfach auf Einladung in den Programmkomitees mitwirkte. Bringmann hat äußerst wichtige Beiträge zu seinen beiden Forschungsgebieten geliefert und dabei auch Fragestellungen in vielen weit auseinanderliegenden Teilbereichen behandelt. Zu seinen wichtigsten Erkenntnissen zählt die Berechnung neuer fundamentaler „unterer Schranken“ für wichtige Probleme wie beispielsweise der Fréchet-Distanz von Kurven.

Thimoteus Speer (37), Nephrologie, Universität des Saarlandes

Fettstoffwechselstörungen gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für arteriosklerotische Gefäßveränderungen, die zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen können. Allerdings sind nicht alle Blutfette schädlich. Thimoteus Speer konnte zeigen, dass nur bestimmte modifizierte Fette eine arterienschädigende Wirkung bei Nierenkranken haben. Entscheidend ist, dass er diese Erkenntnisse mit neu entdeckten Prozessen der chronischen Entzündungen verknüpfen und einige mechanistische Details dieser fatalen Interaktion aufklären konnte. So gelang ihm ein wichtiger Brückenschlag zwischen diesen beiden häufig auftretenden Schädigungsprozessen. Speers Erkenntnisse ermöglichen die Etablierung einer diagnostischen Präzisionsmedizin und mittelfristig auch die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien. Die Arbeit Speers besticht somit durch ihren starken translationalen Forschungsansatz. Auf der Basis einer Doppelpromotion in Humanmedizin und Biologie gelingt es ihm, herausragende Grundlagenforschung und translationale Forschung zu verbinden. Dies spiegeln auch seine Positionen als Oberarzt, Laborleiter der experimentellen und translationalen Nephrologie sowie als Teilprojektleiter eines DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs wider.

Weitere Informationen: Pressemitteilung der DFG