Internationaler Programmierwettbewerb: Informatik-Studenten der Saar-Uni gewinnen nationale Vorrunde
Bei der deutschen Vorrunde des weltweiten Programmierwettbewerbes „International Collegiate Programming Contest“ sind 123 Teams aus elf deutschen Universitäten angetreten. Die Herausforderung beim nationalen „German Collegiate Programming Contest“ (GCPC): 13 komplexe Programmieraufgaben in nur fünf Stunden lösen. Julian Dörfler und Jasper Slusallek von der Universität des Saarlandes bewältigten als einzige zwölf Aufgaben und sicherten sich so den ersten Platz. Damit sind die beiden Saarbrücker Informatik-Studenten sicher gesetzt für den nächsthöheren Ausscheidungswettkampf, den „Northwestern European Regional Contest“ (NWERC). Der Ort des abschließenden Weltfinales wird im August bekanntgegeben.
An einem Samstag mitten im Juni haben 123 Teams aus elf deutschen Universitäten von 11 bis 16 Uhr 13 ausgegebene Aufgaben bearbeitet und ihre Programme online zur automatischen Bewertung eingereicht. Der „German Collegiate Programming Contest“ (GCPC), dieses Jahr ausgerichtet von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ist die erste Runde des jährlich stattfindenden „International Collegiate Programming Contest“, kurz ICPC.
„Bei der nationalen Runde des Programmierwettbewerbs wird offiziell keine Auswahl getroffen. Daher ist er eine gute Gelegenheit, sich mit den anderen Teams aus ganz Deutschland zu vergleichen. Zur nächsten Runde, dem Northwestern European Regional Contest, sind nur noch zwei bis drei Teams pro Uni zugelassen. Daher nutzen die Universitäten das Abschneiden der Teams beim GCPC, um zu entscheiden, wer in der nächsten Runde antreten soll“, erläutert Jasper Slusallek die Rolle des deutschen Programmierwettbewerbs, aus dem er nun, gemeinsam mit Julian Dörfler, als Sieger hervorging. Beide studieren Informatik mit Nebenfach Mathematik an der Universität des Saarlandes – Slusallek im zweiten Semester und Dörfler im sechsten Semester –, und beide haben bereits als Jugendliche damit begonnen, Programmieraufgaben unter Zeitdruck und Wettkampfbedingungen zu lösen. „Mir gefallen die Aufgaben. Sie sind komplex und daher nicht durch stures Runterprogrammieren lösbar. Stattdessen müssen wir uns selber effiziente Rechenstrategien ausdenken“, erklärt Julian Dörfler seine Faszination für den Programmierwettkampf. „Und natürlich hat es auch seinen Reiz, ganz oben auf der Wettkampftafel zu stehen.“
Um das dieses Jahr zu schaffen, mussten sich Dörfler und Slusallek mit 13 Aufgaben auseinandersetzen. Die Programmier-Missionen reichten vom effizienten Plündern eines Hochsicherheits-Planeten über Trainingsoptimierung für Superhelden bis hin zur Berechnung der durchschnittlich erreichten Höhenmeter für Rucksackreisende in den chilenischen Anden, ohne Gefahr zu laufen zu erfrieren. „Es wird gewertet, wie viele Aufgaben die Studierenden lösen, wie lange sie dafür benötigen und wie wenige Fehlversuche sie sich dabei leisten“, erklärt Julian Baldus, der die Mannschaften der Universität des Saarlandes trainiert und betreut. Dieses Jahr sind drei Teams im Namen der Saar-Uni angetreten. Die Saarbrücker Informatik-Studenten Marian Dietz, Simon Schwarz und Florian Bauckholdt programmierten sich auf den achten Platz, Nicolas Faroß, Nico Gründel und Jannik Kulesha belegten Platz 36.
Beim Wettbewerb treten generell bis zu drei Studierende als Team an. Sie dürfen nicht mehr als fünf Jahre studiert haben und müssen innerhalb von fünf Stunden zwischen acht und 13 Programmieraufgaben an einem gemeinsamen Computer lösen. Als Programmiersprachen stehen C, C++ und Java zu Verfügung. Ihre Programme schicken sie online an einen Dienstrechner, der mit speziellen Eingabedaten überprüft, ob die Programme korrekt arbeiten. Die Teams erhalten so innerhalb weniger Sekunden eine Rückmeldung.
Hintergrund zum „International Collegiate Programming Contest“ (ICPC)
Der IPCP startete 1970 als regionaler Wettbewerb einer US-amerikanischen Universität im Bundesstaat Texas. Sieben Jahre später griff die „Association for Computing Machinery“ (ACM), eine wissenschaftliche Gesellschaft für Informatik, den Wettbewerb auf und richtet ihn inzwischen, unterstützt durch das US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen IBM, auf internationaler Ebene aus. Vergangenes Jahr nahmen rund 50.000 Studierende von 3098 Universitäten aus 111 Ländern an den regionalen Wettbewerben teil.
Fragen beantworten:
Jasper Slusallek
Saarland Informatics Campus, Universität des Saarlandes
E-Mail: jasper@slusallek.de
Julian Dörfler
Saarland Informatics Campus, Universität des Saarlandes
E-Mail: doerfler@cs.fs.uni-saarland.de
Julian Baldus
Saarland Informatics Campus, Universität des Saarlandes
E-Mail: baldus@cs.fs.uni-saarland.de
Redaktion:
Gordon Bolduan
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