Journalistenpreis Informatik 2018 an der Universität des Saarlandes verliehen

Bild der Pressemitteilung

v.l.n.r.: Professor Michael Backes, Print-Preisträger Till Krause und Hakan Tanriverdi (Süddeutsche Zeitung), Fernseh-Preisträger Max Ostendorf stellvertretend für das Quarks-Team (WDR), Hörfunk-Preisträger Henning Steiner mit Redakteurin Heike Ließmann, Sonderpreis-Gewinner Thomas Reintjes (Deutschlandfunk) und Staatssekretär Jürgern Lennartz (Foto: Michael Waller)


Staatssekretär Jürgen Lennartz verleiht am heutigen Abend an der Universität des Saarlandes den von der saarländischen Staatskanzlei ausgelobten Journalistenpreis Informatik. Die Hauptpreise in den Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen gehen an Redakteure des Süddeutsche Zeitung Magazins, des Hessischen und Westdeutschen Rundfunks. Die drei Hauptpreise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Das Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA) stiftet einen mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis, den Thomas Reintjes für einen Beitrag im Deutschlandfunk erhält.

Bereits seit 2006 wir der Preis für Beiträge über Informatik verliehen. Die Beiträge behandeln sowohl neue Forschungsergebnisse und Innovationen als auch gesellschaftspolitische Themen wie beispielsweise den Datendiebstahl vor wenigen Tagen. Erneut hat die saarländische Staatskanzlei die drei Hauptpreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro gestiftet. 79 Beiträge wurden für den Journalistenpreis 2018 eingereicht.

„Der Journalistenpreis Informatik würdigt auch den internationalen Wissenschaftsstandort Saarland. Denn durch die Informatik-Forschung an der Universität des Saarlandes, die angrenzenden Forschungsinstitute und das neue Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, kurz CISPA, verfügt das Saarland über hochkarätige Einrichtungen von internationalem Renommee“, erklärt Staatssekretär Jürgen Lennartz.

Für das Wettbewerbsjahr 2018 bewertete die achtköpfige Jury 54 Print-Artikel, 18 Hörfunkstücke und in der Kategorie Fernsehen sieben Beiträge. Den Wettbewerb hatte das Kompetenzzentrum für Informatik an der Universität des Saarlandes organisiert. Es wurde dabei sowohl von den beiden Max-Planck-Instituten für Informatik und Softwaresysteme als auch vom Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA) finanziell unterstützt.

Die Preisverleihung findet heute um 18 Uhr im Gebäude des Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit (CISPA), Stuhlsatzenhaus 5, auf dem Campus der Universität des Saarlandes statt.

Die Preisträger des Journalistenpreises Informatik 2018 im Einzelnen

Hauptpreis Print (5.000 Euro)
Das Feature „Gegen den Strom“, geschrieben von Till Krause und Hakan Tanriverdi gewinnt in der Kategorie Print. Das „Süddeutsche Zeitung Magazin“ veröffentlichte den Artikel am 4. Mai 2018. Der Beitrag ist abrufbar unter: www.sueddeutsche.de/digital/netzsicherheit-gegen-den-strom-1.3962537?reduced=true

Begründung der Jury: „Die beiden Autoren beschreiben aufschlussreich erfolgreiche Hackerangriffe auf Energienetze in der Ukraine aus den Jahren 2015 und 2016. Sie nehmen die Angriffe zum Anlass, um der Frage nachzugehen, ob die deutsche Energieversorgung ebenfalls bedroht ist. Durch ihre beeindruckende Rechercheleistung kommen sie dabei zu Ergebnissen, die der Öffentlichkeit bisher unbekannt sind, aber bekannt sein sollten, da dieses Thema im höchsten Maße gesellschaftlich relevant ist. Ihre Sprengkraft wird auch von Forschern weltweit bestätigt. Gehen die Autoren auf Technik und Informatik ein, erklären sie diese schlüssig und handwerklich geschickt, wie die Metapher der Zugbrücke zeigt.“

Hauptpreis Hörfunk (5.000 Euro)
„Selbstlernende Maschinen: wie künstliche Intelligenz entsteht“ von Henning Steiner siegt in der Kategorie Hörfunk. Der Hessische Rundfunk sendete den ausgezeichneten Beitrag am 11. März 2018 auf dem Informationskanal „hr-iNFO“. Der Beitrag ist unter dem folgenden Link abrufbar: www.hr-inforadio.de/podcast/wissen/selbstlernende-maschinen—wie-kuenstliche-intelligenz-entsteht,podcast-episode30836.html

Begründung der Jury: „Der Autor nimmt den Siegeszug von Sprachassistenzsystemen Alexa, Cortana oder Siri zum Anlass, um die Möglichkeiten der in diesen Tagen gefeierten Künstlichen Intelligenz zu hinterfragen. Er untersucht, was sie kann und was nicht. Dabei stellt er sich in die Dienste der Hörer und schlüsselt, teilweise im Dialog mit Wissenschaftlern, die Unterschiede zwischen Fachbegriffen auf, die in anderen Medien oft oberflächlich oder gar falsch verwendet werden. Ihm gelingt es, zu differenzieren und dabei sowohl einen guten Überblick über den Stand der Forschung zu geben als auch ethische Fragen zu diskutieren. Dies tut er stets auf unterhaltsame Art und Weise. Dies beweist auch der Anfang seines Beitrages. Dort beschreibt er anschaulich, was sein kleiner Sohn, der gerade Farben lernt, mit einer denkenden Maschine gemeinsam hat.“

Hauptpreis Fernsehen (5.000 Euro)
Der Hauptpreis Fernsehen geht an das Team der Quarks-Sendung „Soziale Medien? Wie viel Macht Facebook wirklich hat“, die der Westdeutsche Rundfunk Köln am 15. Mai 2018 ausstrahlte. Zu der an der Sendung beteiligten Personen gehören Pina Dietsche, Heinz Greuling, Ulrich Grünewald, Nadine Hantke, Dennis Horn, Jan Koch, Peter Krachten, Wolfgang Lemme, Max Ostendorf, Anahita Parastar, Michael Ringelsiep, Lars Tepel, Mathias Tertilt und Ranga Yogeshwar.

Begründung der Jury: „2018 hat gezeigt, dass Datenberge auch gegen die Demokratie verwendet werden können. Soziale Medien wie die Plattform Facebook sind daher seit Monaten Teil des öffentlichen Diskurses. Die Sendung greift diese Debatte auf und behandelt auf äußerst anschauliche Art und Weise Aspekte, die zwar bekannt sind, doch selten erklärt werden. Die Autoren behandeln dabei nicht nur die Technik, sondern auch damit verwandte Themen, wie etwa die Psychologie. Des Weiteren glänzt die Sendung durch ihre lebendige Machart und den Gebrauch verschiedener Erzählformen.“

Sonderpreis (1.000 Euro)
Der Sonderpreis, gestiftet vom Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA), geht an Thomas Reintjes für seinen am 26. Dezember 2017 im Deutschlandfunk gesendeten Hörfunk-Beitrag „Die Maschine: über das Dunkle in der Blackbox“. Das Hörspiel ist unter dem folgenden Link abspielbar: www.deutschlandfunk.de/das-dunkle-in-der-black-box-die-maschine-100.html

Begründung der Jury: „Das Format ist ausgefallen und behandelt auf eine so eindringliche Art und Weise die Risiken von Künstlicher Intelligenz, dass die Grenzen zwischen Fakten aus der Forschung und Fiktion nicht klar definierbar sind. Dennoch gibt der Beitrag so den sehr starken Impuls, sich mit den Chancen und Risiken von Maschine Learning und weiteren Konzepten der Künstlichen Intelligenz zu beschäftigen, die Technologie zu hinterfragen, sich tiefgehend mit ihr auseinander zu setzen. Damit ist der Beitrag mehr als nur unterhaltsam. Die crossmediale Umsetzung in Kombination mit einer sogenannten Graphic Novel überzeugt ebenfalls.“

Die Jury des Journalistenpreises bilden Dr. Ilka Desgranges, Ressortleiterin bei der Saarbrücker Zeitung und Journalismus-Dozentin, Peter Hergersberg, Abteilung Kommunikation der Max-Planck-Gesellschaft, Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer der Bundesweiten Informatikwettbewerbe, Beatrice Lugger, wissenschaftliche Direktorin des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik), Martin Schneider, Vorsitzender der Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK) und stellvertretender Leiter der Fernseh-Wissenschaftsredaktion des Südwestrundfunks, Reinhard Wilhelm, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes und Gründungsdirektor des Leibniz-Zentrums für Informatik in Schloss Dagstuhl, Peter Welchering, freier Technik- und Wissenschaftsjournalist, und Dr. Christel Weins, Naturwissenschaftlerin und Gründerin des Journalistenpreises.

Pressefotos von der Preisverleihung unter:
www.uni-saarland.de/pressefotos

Fragen beantwortet:
Gordon Bolduan
Wissenschaftskommunikation
Kompetenzzentrum Informatik Saarland
Saarland Informatics Campus
Tel: 0681 302-70741
E-Mail: bolduan@mmci.uni-saarland.de



Die Öffentlichkeitsarbeit am Saarland Informatics Campus wird unterstützt durch das Kompetenzzentrum Informatik Saarland, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln der Staatskanzlei Saarland.

Logo Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Logo Staatskanzlei Saarland