Saar-Uni punktet im Bund-Länder-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs

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Für exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist eine Juniorprofessur der Einstieg in eine universitäre Forscherkarriere. Ein speziell hierauf abzielendes Bund-Länder-Programm will diesen Karriereweg nun ausbauen, indem Hochschulen mit überzeugenden Nachwuchs-Konzepten finanziell gefördert werden. Die Universität des Saarlandes war mit ihrem Antrag im bundesweiten Wettbewerb erfolgreich und wird nunmehr in der ersten Förderphase zunächst sechs Juniorprofessuren mit perspektivischer Berufung auf eine dauerhafte Professur besetzen. Die neuen Juniorprofessuren werden insbesondere die großen Forschungsschwerpunkte der Universität stärken: die Informatik, die biomedizinische Forschung mit Brücke zur Materialwissenschaft (NanoBioMed) und die Bereiche Europa und Internationales.

Geplant sind 2018 folgende Professuren: Europäische Medienkomparatistik, Europastudien (Schwerpunkt Westeuropa und Grenzräume), Language Science, Mathematik (mit Fokus auf konstruktive Methoden der Algebra), Molekulare Bildgebung und Molekulare Zellbiophysik.

Darüber hinaus werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf Karrierewegen jenseits der Professur von einem neuen Programm der Saar-Uni profitieren, das eine verlässliche und transparente Besetzung von Führungspositionen in und außerhalb der Wissenschaft zum Ziel hat. Das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sieht vor, dass bis 2032 bundesweit rund tausend zusätzliche Tenure-Track-Professuren eingerichtet werden. Die betreffende Bund/Länder-Vereinbarung sieht hierbei vor, dass in zwei Bewilligungsrunden Bundesmittel in Höhe von insgesamt bis zu einer Milliarde Euro bereitgestellt werden und die jeweiligen Sitzländer die langfristige Finanzierung sicherstellen.

„Tenure Track“ bezeichnet ein Verfahren zur dauerhaften Einrichtung von Professuren, das im anglo-amerikanischen Raum weit verbreitet ist. Hierbei wird herausragenden jungen Forscherinnen und Forschern schon früh auf ihrem Karriereweg eine Lebenszeit-Professur in Aussicht gestellt. Zuvor müssen sie sich in einer befristeten Qualifizierungsphase bewähren und ein wissenschaftliches Begutachtungsverfahren ihrer Leistungen durchlaufen. Die Saar-Uni hat für die Besetzung der Tenure-Track-Professuren und die Überprüfung ihrer Leistungen verbindliche Leitlinien entwickelt, um ein transparentes Verfahren zu gewährleisten. Zudem wurde ein universitäres Weiterbildungsprogramm für Tenure-Track-Professuren in der Bewährungsphase entwickelt, das den wissenschaftlichen Nachwuchs ganz gezielt auf die Übernahme einer Lebenszeitprofessur vorbereitet.

Neben der klassischen Laufbahn zur Professur sollen junge Talente an der Saar-Uni aber auch auf alternativen Karrierewegen unterstützt werden. Hierzu hat die Universität ein neues Programm entwickelt, in dem der wissenschaftliche Nachwuchs in einer zunächst befristeten Qualifizierungsphase auf die Übernahme einer verantwortungsvollen Führungstätigkeit in der Wissenschaft oder in außeruniversitären Unternehmen und Einrichtungen aus Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet wird. Der neue „Führungskräfte-Track“ sieht vor, dass Nachwuchswissenschaftlern, die sich für eine Karriere jenseits der Professur entschieden haben, eine dauerhafte Führungsposition bereits bei der Einstellung in Aussicht gestellt wird. Ähnlich wie bei der Tenure-Track-Professur muss zuvor eine befristete Qualifizierungsphase erfolgreich durchlaufen werden. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs eröffnet das neue Programm verlässliche und transparente Karriereoptionen. Auch dieses neue Programm der Saar-Uni soll durch ein spezielles Beratungs- und Weiterbildungsangebot flankiert werden.

 

Weitere Informationen: http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2017-10.pdf