Saarbrücker Informatiker für einflussreiche Forschung zum Programmverstehen geehrt

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Preisträger Sven Apel mit einem 3D-Druck seines Gehirns. Foto: Oliver Dietze


Der Saarbrücker Informatik-Professor Sven Apel wurde gemeinsam mit Kollegen auf der „International Conference on Program Comprehension (ICPC)“ für das Paper „Measuring Progamming Experience“ mit dem „Most Influential Paper Award“ ausgezeichnet. Mit dem Preis werden die Forschenden für eine Arbeit geehrt, in der sie eine Schlüsselfrage des Programmverstehens untersucht und so die Forschung in diesem Bereich nachhaltig beeinflusst haben.

In der 2012 erschienenen Arbeit „Measuring Programming Experience“ hat der Saarbrücker Informatik-Professor Sven Apel gemeinsam mit seinen Kollegen Janet Siegmund, Christian Kästner, Jörg Liebig und Stefan Hanenberg einen Kernaspekt der Programmverstehens-Forschung untersucht. Nämlich, wie sich Programmiererfahrung zuverlässig messen lässt: „Wie gut jemand Programmcode versteht, hängt natürlich maßgeblich damit zusammen, wie viel Erfahrungen er oder sie im Programmieren mitbringt. Dieser Aspekt wurde vor zehn Jahren, als wir unsere Studie veröffentlicht hat haben, in vielen Experimenten zum Programmverstehen gar nicht, oder zumindest nicht systematisch, abgefragt. Und das wollten wir ändern“, erläutert Sven Apel.

In ihrer nun ausgezeichneten Studie haben die Forschenden unter anderem einen empirisch gestützten Fragenbogen zum Abfragen der Programmiererfahrung erstellt und einen prototypischen Versuchsaufbau entwickelt, um den Erfahrungsstand eines Programmierers oder einer Programmiererin zu erfassen und zu messen. Die Arbeit habe in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche weitere Forschungsarbeiten im Bereich des Programmverstehens nachhaltig beeinflusst und sei deshalb preiswürdig, heißt es seitens des Auswahlkomitees der ICPC 2022.

Die „International Conference on Program Comprehension“ zählt zu den renommiertesten Konferenzen der Welt im Bereich des Programmverstehens und feiert in diesem Jahr ihre 30. Auflage. Sie wird von den beiden größten Verbänden im Bereich der Informatik, der „Association for Computing Machinery (ACM)“ und dem „Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)“ getragen. Ursprünglich sollte die Veranstaltung in Pittsburgh, USA, stattfinden, wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie in ein digitales Format verlegt.

Informatik-Professor Sven Apel erforscht bis heute sehr erfolgreich das Programmverstehen. So erhielt er erst im April 2022 einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten „Advanced Grants“ des Europäischen Forschungsrates für das Projekt „Brains On Code: A Neuroscientific Foundation of Program Comprehension“.

 

Originalpublikation:
Janet Feigenspan, Christian Kästner, Jörg Liebig, Sven Apel, and Stefan Hanenberg. Measuring Programming Experience. In Proceedings of the International Conference on Program Comprehension (ICPC), pages 73–82. IEEE, June 2012.

 

Weitere Informationen:

https://conf.researchr.org/home/icpc-2022

 

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Sven Apel
Lehrstuhl für Software Engineering
Universität des Saarlandes
Tel: +49 681 302 57211
Email: apel@cs.uni-saarland.de

 

 

Hintergrund Saarland Informatics Campus:

900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (darunter 400 Promovierende) und rund 2100 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 24 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.

 

Redaktion:
Philipp Zapf-Schramm
Saarland Informatics Campus/ Kompetenzzentrum Informatik Saarland
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