Saarbrücker Max-Planck-Direktor Kurt Mehlhorn zum Mitglied der amerikanischen National Academy of Science ernannt
Die Aufnahme in eine Akademie erfolgt auf Vorschlag der Mitglieder und nachfolgendem Beschluss des akademischen Gremiums. Die National Academy of Science, die auch Albert Einstein, Kurt Gödel und Edward Teller zu ihren Mitgliedern zählte, ist eine der bedeutendsten Wissenschaftsakademien weltweit. Entsprechend ist die Aufnahme als Mitglied eine hohe wissenschaftliche Ehrung.
Die NAS wurde 1863 per Dekret von Abraham Lincoln als eine Beratungsstruktur für die amerikanische Regierung gegründet, falls diese wissenschaftlicher Expertise bedarf. Mit rund 2250 Mitgliedern und etwa 440 ausländischen Kollegen repräsentiert sie die Elite der Grundlagenforscher der USA; Ausdruck dessen sind zum Beispiel ihre fast 200 Nobelpreisträger. In der Class of Computer and Information Sciences, in die Kurt Mehlhorn eintreten wird, gibt es nur fünf ausländische Mitglieder. Der zweite Europäer neben Kurt Mehlhorn ist Tim Berners-Lee, der 1990 am CERN die Sprache HTML entwickelt hat, den heutigen Standard für Webseiten.
Die National Academy of Science ist nicht die erste Forscherorganisation, die Kurt Mehlhorn für seine wissenschaftlichen Leistungen geehrt hat. Er ist bereits Mitglied der Leopoldina und von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) sowie der Academia Europaea. Erst letztes Jahr wurde er zum Foreign Associate der National Academy of Engineering, der US-amerikanischen Akademie für Ingenieurswissenschaften ernannt. Von der Association for Computing Machinery, der US-amerikanischen Gesellschaft für Informatik, wurde Kurt Mehlhorn bereits 1999 zum fellow ernannt. Er wurde außerdem für seine wegweisenden Forschungen mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet, darunter so renommierte Auszeichnungen wie die Erasmus-Medaille, den Leibniz-Preis, die Konrad-Zuse-Medaille und den ACM Paris Kanellakis Theory and Practice Award sowie vier Ehrendoktorwürden.
Hintergrund: Kurt Mehlhorn
Kurt Mehlhorn wurde bereits mit 26 Jahren als Professor an die Universität des Saarlandes berufen. Der Informatikforscher wurde bekannt durch seine Arbeiten Zur Optimierung und zur Komplexitätstheorie, zu Datenstrukturen und zu Algorithmen für Graphen und Geometrie. Mit dem Softwarepaket LEDA, einer Programmbibliothek für Graphentheorie und Algorithmische Geometrie, stehen Erkenntnisse aus der Forschung von Professor Mehlhorn allen Computernutzern direkt zur Verfügung. 1990 wurde er von der Max-Planck-Gesellschaft mit dem Aufbau des Max-Planck-Institut für Informatik betraut, dem ersten Institut der Max-Planck- Gesellschaft, das sich ausschließlich den Computerwissenschaften widmet. Er war Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft von 2002 bis 2008 und von 2002 bis 2014 im dortigen Senat.
Informatik-Forschung in Saarbrücken
Das Max-Planck-Institut für Informatik ist nicht die einzige Einrichtung auf dem Campus der Universität des Saarlandes, die neue Aspekte der Informatik erforscht. Nur wenige Meter entfernt haben ebenfalls ihren Sitz: der Fachbereich Informatik der Universität des Saarlandes, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik, das Center for IT-Security, Privacy and Accountability, der erneut bewilligte Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Intel Visual Computing Institute.
Weitere Informationen:
Webseite Kurt Mehlhorn
http://www.mpi-inf.mpg.de/~mehlhorn
Webseite der Organisation
www.nasonline.org
Presse-Kontakt:
Bertram Somieski
Max-Planck-Institut für Informatik
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