Universität will vom Ukraine-Krieg betroffenen Studierenden und Wissenschaftlern helfen
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Die Universität des Saarlandes pflegt seit vielen Jahren einen intensiven Austausch mit Partnerhochschulen in der Ukraine. Mit großer Sorge und Betroffenheit haben viele Studierende und Uni-Beschäftigte daher auf den völkerrechtswidrigem Angriff Russlands auf die Ukraine reagiert. Die Universität des Saarlandes will nun vor allem ukrainische Studierende und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen, die infolge des Krieges in Not geraten sind.
Das Präsidium der Universität des Saarlandes zeigt sich tief betroffen von der russischen Invasion in die Ukraine und betont seine Solidarität gegenüber den Menschen in der Ukraine und den ukrainischen Partnerhochschulen. „Wir sehen jetzt an der Universität eine große Hilfsbereitschaft. Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fachrichtungen und Fakultäten arbeiten mit großem persönlichen Einsatz daran, Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine zu unterstützen“, sagt Universitätspräsident Manfred Schmitt. Das Präsidium entwickelt derzeit gemeinsam mit vielen Engagierten an der Universität, von den Serviceeinrichtungen sowie dem Studentenwerk, AStA und weiteren Partnern konkrete Hilfsmöglichkeiten.
Das Welcome Center der Universität des Saarlandes, das im International Office für internationale Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zuständig ist, hat bereits eine Sonderseite zur Ukraine eingerichtet. Dort sind praktische Hinweise für Ukraine-Kriegsflüchtlinge, Einreise- und Visabestimmungen, Psychologische Beratungsangebote sowie Finanzierungsmöglichkeiten für Gefährdete und Geflüchtete aufgelistet. Diese Informationen werden laufend ergänzt. „Es gibt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und verschiedenen wissenschaftlichen Stiftungen Fördermittel und neu aufgelegte Hilfsprogramme für die Ukraine. Diese zum Teil vorhandenen, zum Teil noch zu beantragenden Fördermittel können wir nutzen, um Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität zu halten oder neu aufzunehmen“, erläutert Manfred Schmitt. Das Präsidium will zudem gemeinsam mit der Universitätsgesellschaft des Saarlandes zu Spenden aufrufen, um vor allem in Not geratenen Studierenden und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Ukraine schnell und unbürokratisch zu helfen.
Als internationale Einrichtung vereint die Universität des Saarlandes Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreicher Nationen. „Die internationale Gemeinschaft im Studium und die kollegiale Zusammenarbeit aller Mitglieder der Universität bilden die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit der Universität“, betont Universitätspräsident Manfred Schmitt. Alle hätten daher einen Anspruch, ihr Studium oder ihre Arbeit an der Universität ohne Diskriminierung nach einer Nationalität fortzuführen. „Dem Präsidium ist es daher wichtig zu unterstreichen, dass wir auch den Studierenden sowie Beschäftigten aus Russland und Belarus die volle Unterstützung bei ihrem Studium und ihrer Arbeit an der Universität des Saarlandes zusichern“, so Präsident Schmitt.
Zugleich sieht sich die Universitätsleitung dazu gezwungen, die institutionellen Beziehungen zu russischen Universitäten auszusetzen. Hintergrund dafür ist eine Erklärung der russischen Hochschulrektorenkonferenz, in der diese die volle Unterstützung für Russland, die Armee, den Staatspräsidenten und seine Entscheidung, einen Krieg gegen die Ukraine zu entfesseln, anführt. „Diese Erklärung stellt die Grundwerte der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Frage und bedroht das internationale Netzwerk an Partneruniversitäten. Wir bedauern diese Eiszeit auf institutioneller Ebene zutiefst, die für Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende spürbar sein wird“, sagt Universitätspräsident Schmitt. Zugleich ermutige das Präsidium die Mitglieder der Universität, auf individueller Ebene das Gespräch und den Gedankenaustausch mit russischen Forscherinnen und Forschern fortzusetzen. „Wissenschaft und akademischer Austausch beruhen auf gemeinsamen Werten und einer offenen, internationalen Kooperation. Dass sich viele russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterhin für diese anerkannten akademischen Werte einsetzen und in der aktuellen Krise dennoch klar gegen den Angriffskrieg in der Ukraine aussprechen, lässt hoffen und verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung“, betont Manfred Schmitt.
Hintergrund
Im aktuellen Wintersemester sind 38 Studierende aus der Ukraine, 76 Studierende aus Russland und 13 Studierende aus Belarus an der Universität des Saarlandes eingeschrieben, hinzu kommen 34 Beschäftigte aus diesen drei Ländern. Seit über 25 Jahren pflegt die Universität des Saarlandes Kooperationen mit Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, der Russischen Föderation und im Kaukasus. In der Ukraine zählen zu den Partnerhochschulen der Universität des Saarlandes die Lesya Ukrainka Eastern European National University in Lutsk, die National University of Kyiv-Mohyla Academy in Kiew, Taras Shevchenko National University in Kiew, die National Aviation University in Kiew, die Petro Mohyla Black Sea National University in Mykolajiw sowie die Vasyl Stefanyk Precarpathian National University in Iwano-Frankiwsk.
Solidarität mit Ukraine – Stellungnahme der Universitätsleitung:
https://www.uni-saarland.de/universitaet/aktuell/artikel/nr/24795.html
Sonderseite zur Ukraine des Welcome Center:
https://www.uni-saarland.de/global/welcome-center/ukraine.html