Biomedizinische Forschung im Saarland durch neuen Leibniz-Wissenschaftscampus gestärkt

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Neben der Förderung durch die Leibniz-Gemeinschaft leisten das INM, das HIPS sowie die Saar-Uni aus eigenen Mitteln Beiträge in Höhe von insgesamt rd. 3 Mio. Euro für das Projekt. Ferner beteiligt sich die Staatskanzlei mit weiteren 400.000 Euro.

Der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans, der die Initiative als Ressortchef für die Bereiche Hochschulen, Wissenschaft und Technologie aktiv unterstützt, gratuliert zum Erfolg: „Der Leibniz-Wissenschaftscampus bündelt die Materialkompetenz des INM, die pharmazeutische Expertise der UdS und des HIPS sowie die medizinische Expertise des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS).  Dies ist nach der im November 2019 zwischen den gleichen Partnern geschlossenen Forschungsallianz Pharmazeutische Forschung ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Intensivierung des Schwerpunktbereichs NanoBioMed und dessen zukunftsweisender Weiterentwicklung und somit ein zentraler Baustein unserer saarländischen Innovationsstrategie. Ich gratuliere den erfolgreichen Verbundpartnern, die mit ihrer Forschungsarbeit dazu beitragen, neue Erkenntnisse in eine wissensbasierte klinische Anwendung zu übertragen.“

Ziel des Verbundes ist es, Implantate mit Bakterien herzustellen, die Arzneimittel in unserem Körper bei Bedarf kontrolliert abgeben können. Hierzu werden die Bakterien programmiert und in ein implantierbares Trägermaterial eingeschlossen. So können sie nicht in den menschlichen Körper eindringen und stehen dauerhaft als Wirkstoffproduzenten zur Verfügung. Der therapeutische Einsatz zur langfristigen und individuell auf den Patienten abgestimmten Abgabe von Biotherapeutika ist besonders bei der Behandlung chronischer Erkrankungen relevant.

Im Rahmen des Leibniz-Wissenschaftscampus werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert, die über vier Jahre in den beteiligten Institutionen arbeiten und interdisziplinär ausgebildet werden. Neben der Technologieentwicklung und präklinischen Tests bilden auch die Bewertung des Umweltrisikos und der Nachweis der Sicherheit für die spätere Anwendung weitere Schwerpunkte.

Ihre Ansprechpersonen am INM:

Prof. Dr. Aránzazu del Campo
Sprecherin des Leibniz-Wissenschaftscampus „Lebende Therapeutische Materialien“
Wissenschaftliche Geschäftsführerin am INM
Tel.: 0681-9300-501
aranzazu.delcampo@leibniz-inm.de

Dr. Mario Quilitz
Koordinator des Leibniz-Wissenschaftscampus „Lebende Therapeutische Materialien“ und Wissenschaftlicher Referent der Geschäftsführung am INM
Tel.: 0681-9300-311
mario.quilitz@leibniz-inm.de

Über das INM
Neue Materialien sind die Triebfedern für neue Technologien. Das INM vereint multidisziplinäre Wissenschaft und materialorientierten Technologietransfer unter einem Dach. Chemie, Physik, Biologie, Materialwissenschaft und Engineering wirken in enger Kooperation zusammen. Ein wesentlicher Fokus der Forschungsarbeit des INM ist die Übertragung von biologischen Prinzipien auf das Design neuer Materialien, Strukturen und Oberflächen. Das INM ist ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Es ist weltweit mit zahlreichen Forschungsorganisationen und Technologiefirmen vernetzt.

Über das HIPS
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und wurde im August 2009 vom HZI und der Universität des Saarlandes gegründet. Die Forscher suchen hier insbesondere nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert werden können.

Über die Universität des Saarlandes
Die Universität des Saarlandes ist international bekannt durch die Informatikforschung und die Nano- und Lebenswissenschaften. Die engen Beziehungen zu Frankreich und der Europa-Schwerpunkt sind weitere Markenzeichen. Die Universität ist international geprägt wie kaum eine andere mittelgroße deutsche Hochschule. Viele Fachrichtungen der Saar-Universität sind in Forschung und Lehre eng miteinander vernetzt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität arbeiten außerdem intensiv mit Forschern der umliegenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen und mit Hochschulen in der ganzen Welt zusammen.

Leibniz-Gemeinschaft und Leibniz-WissenschaftsCampus
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
Leibniz-WissenschaftsCampi ermöglichen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen eine thematisch fokussierte Zusammenarbeit im Sinne einer regionalen Partnerschaft. Ziel ist es, Netzwerke zu schaffen, um den jeweiligen Forschungsbereich weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld zu stärken. Leibniz-WissenschaftsCampi betreiben strategische Forschung, befördern Interdisziplinarität in Themen, Projekten und Methoden, machen den jeweiligen Standort sichtbar und stärken sein Forschungsprofil.

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