High-Tech-Gründerfonds fördert Saarbrücker Startup Natif.ai mit hoher Summe

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Der High-Tech-Gründerfonds finanziert das junge Unternehmen mit Sitz im Starterzentrum der Universität des Saarlandes jetzt unterstützt von weiteren Investoren mit einem siebenstelligen Betrag. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernverfahren können die Saarbrücker Gründer alle Geschäftsprozesse, die auf verschiedenen Dokumenten und Dateiformaten basieren, extrem beschleunigen. „Wir können aus einer eingescannten Rechnung 58 verschiedene Datenpunkte herauslesen, also etwa die Adresse, die Mehrwertsteuer und die Kontoangaben. Diese lassen sich dann in Echtzeit von handelsüblichen Buchhaltungsprogramme weiterverarbeiten“, nennt Manuel Zapp, einer der vier Gründer, als Beispiel für eine Anwendung.

Die Daten können auch mit Informationen aus E-Mails, Textdateien und anderen Formaten verknüpft werden. Das selbstlernende Verfahren lässt sich mit ganz unterschiedlichen Dokumenten trainieren, so dass es nicht nur die Prozesse in der Buchhaltung optimieren kann. „Für Versicherungen ist es zum Beispiel interessant, ein individuelles Angebot für einen Kunden mit den aktuellen Angaben der Unternehmen, mit denen man im Wettbewerb steht, zu vergleichen. Unser System könnte dies quasi in Echtzeit berechnen, wenn es entsprechend trainiert wurde“, erläutert Zapp. Diese Schnelligkeit und Präzision unterscheide ihr Produkt von den bisherigen Lösungen für die Dokumentenverwaltung.

Manuel Zapp hat an der Universität des Saarlandes Informatik studiert und einige Jahre am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken geforscht, unter anderem an maschinellen Lernverfahren für Geschäftsprozesse. Dort hatte er sich auch mit der Frage beschäftigt, wie Computer Texte in einem eingescannten Bild erkennen können. Die OCR-Technologie, die für „Optical Character Recognition“ steht, spielt bei zahlreichen Geschäftsprozessen eine wichtige Rolle, da immer noch viele Dokumente ausgedruckt oder als Formular von Hand ausgefüllt werden. Sie kehren dann oft als Scan in die digitale Welt zurück und müssen bisher meist manuell in die Buchhaltungssoftware überführt werden. „Mit unserem System können Firmen und Behörden ihre Prozesse vereinfachen und beschleunigen und die damit verbundenen Kosten um bis zu 90 Prozent senken“, unterstreicht Mitgründer Johannes Korves.

Der Ökonom Korves war gemeinsam mit dem weiteren Teamkollegen Christophe Hocquet als Geschäftsführer beim Onlinehändler Brille 24 in Oldenburg und zuletzt beim börsennotierten Unternehmen Essilor-Luxottica tätig. Dort lernten sie Co-Gründer Manuel Zapp kennen, der dort die Forschungs- und Entwicklungsabteilung leitete.  Hinzu kam Berenger Laurent, der für das internationale Geschäft von Brille24 zuständig war und in leitender Position bei der Technologie-Abteilung von BNP Paribas arbeitete. „Für den Aufbau unseres eigenen Startups natif.ai haben wir uns ganz bewusst für den Saarbrücker Uni-Campus entschieden. Dort haben wir mit der exzellenten Informatikforschung an der Universität und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz ein spannendes Umfeld und bekommen frühzeitig Kontakt zu Talenten, die vielleicht bei uns einsteigen möchten“, erläutert Johannes Korves. „Zudem bietet die Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) mit ihrem Angebot aus Gründerberatung, Workshops und der Vernetzung zu anderen Startups in den Räumlichkeiten des Starterzentrums einen idealen Standort“, so Korves.

Über den High-Tech Gründerfonds

Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von rund 900 Millionen Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 fast 600 Start-ups begleitet. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen Digital Tech, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Über 2,5 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.600 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 100 Unternehmen erfolgreich verkauft. Zu den Investoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, KfW Capital, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die 32 Unternehmen.

Weitere Informationen:
https://natif.ai/de/
www.htgf.de/de/
www.kwt-uni-saarland.de

Fragen beantworten:

Johannes Korves
Natif.ai GmbH
Tel. + 49 172 153 13 76
Mail: Johannes.korves(at)natif.ai

Jens Krück
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer
der Universität des Saarlandes
Tel. 0681 302-3548
E-Mail: j.krueck(at)univw.uni-saarland.de