IT-Themenabend „Sprechen, Zeigen, Berühren: Neue Wege der Mensch-Technik-Interaktion“ auch digital ein Erfolg

Bild der Pressemitteilung

Motiv ©DFKI


Neue Arten mit IT-Systemen zu interagieren werden unsere Zukunft maßgeblich prägen. Das bietet in der Industrie und der Unterhaltungsbranche große Innovationspotenziale. Der 16. IT-Themenabend unter dem Titel „Sprechen, Zeigen, Berühren: Neue Wege der Mensch-Technik-Interaktion“ stand unter der Frage, wie der Umgang mit Informationstechnologie in Zukunft aussehen könnte und wie die Gesellschaft dazu steht. Vier Expertinnen und Experten der Universität des Saarlandes, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes gaben Einblicke in neueste Erkenntnisse aus dem Forschungsfeld der „Human-Computer-Interaction“.

Realistischeres Gaming durch Fühlen

Dr. Paul Strohmeier (Universität des Saarlandes) zeigte auf, wie in den virtuellen Computerwelten zukünftig ein weiterer Sinn das Spiel noch realistischer machen kann: Während heute Sehen und Hören üblich sind, wird zukünftig auch das körperliche Fühlen beim Zuschauen möglich sein. Ein Beispiel: Sieht der Zuschauer ein gehendes Subjekt, kann er das Abrollen des Fußes selbst spüren. Dafür wird Paul Strohmeier eine neue Arbeitsgruppe gründen und freut sich auf Kooperationen.

Einkauf der Zukunft mit vielfältigen, zusätzlichen digitalen Anwendungen

Frederic Kerber (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) stellt das neue Einkaufen vor. Assistenzroboter Pepper lernt derzeit, den Konsumenten im Supermarkt zur Seite zu stehen, ihm zu zeigen, wo welches Produkt steht oder mit ihm in einen Dialog zu treten. Zeigt der Kunde an der Wursttheke, welches Produkt er möchte, unterstützen 3D-Kamera und Lichtpunkte den Verkäufer dabei, die richtige Wurstsorte zu identifizieren. Mit QR-Codes können Informationen zu den Produkten abgefragt oder Gutscheine heruntergeladen werden. Barrierefreie Preisschilder oder mit digitaler Technik gespickte Couchtische, die schon zuhause darüber informieren, welche Zutaten ein Produkt beinhaltet oder gleich ein neues bestellt, zeigen, wie vielfältig die Zukunft beim Einkauf sein wird.


Computer passt sich mit Hilfe von Sensoren den Bedürfnissen des Menschen an

Dr. Lars Haab von der Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit (htw saar & Universität des Saarlandes) präsentierte die intuitiven Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI), die dem Anwender ein Maximum an Handlungsfreiheit bieten. Während heute der Mensch dem Computer Vorgaben macht und sich diesem anpasst, wird in einem nächsten Schritt der Computer mit Hilfe von Sensoren, sogenannten wearables, genau erkennen, wie es dem Nutzer physisch geht und sich dem Bedürfnis des Menschen anpassen. In der automatisierten Mobilitätswelt könnte beispielsweise ein Computer erkennen, dass dem Fahrer schlecht wird und seine Fahrweise anpassen. Ein Hörgerät würde erkennen, dass sein Träger nur noch eingeschränkt hört und sich dessen physischen Zustand anpassen, so dass ein klares Hören möglich ist.


Bedingungen für die Akzeptanz der Bevölkerung

Akzeptiert die Gesellschaft all diese neuen Technologien? Dr. Marion Koelle von der Universität des Saarlandes ist der Meinung „ja“, wenn vier Designstrategien eingesetzt würden: Das technologische Produkt muss unauffällig, Funktion und Intention transparent sein. Zweideutigkeit und Missverständnisse müssen vermieden werden, die Position der Geräte ist wichtig. Bekannte Formen, wie man sie bereits aus dem Alltag kennt, erhöhen die Akzeptanz zusätzlich.

Text: saaris

 



Die Öffentlichkeitsarbeit am Saarland Informatics Campus wird unterstützt durch das Kompetenzzentrum Informatik Saarland, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln der Staatskanzlei Saarland.

Logo Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Logo Staatskanzlei Saarland