Ringvorlesung Informatik beginnt im Saarbrücker Rathaus

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Die Vorträge der Ringvorlesung machen deutlich, wie die Informatik heute fast alle Lebensbereiche durchdringt. In der Industrie werden komplexe Produkte, beispielsweise Autos oder Medikamente, mit Rechnerunterstützung entwickelt. Dabei simuliert man physikalische Vorgänge am Computer, anstatt reale Experimente durchzuführen. Auch für die Sicherheit im Straßen-, Eisenbahn- und Flugverkehr sind maßgeblich Computersysteme verantwortlich. So muss zum Beispiel der Airbag-Controller im Auto innerhalb kürzester Zeit korrekte Ergebnisse berechnen. Immer wichtiger wird die Informatik auch im Gesundheitswesen – unter anderem, um genetische Daten mit computergestützten Methoden zu erforschen oder maßgeschneiderte Therapien mittels „Individualisierter Medizin“ zu entwickeln.

Beim ersten Vortrag der Ringvorlesung am 20. Oktober spricht Professor Holger Hermanns über „Perlen der Energie-Informatik“. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn die Informatik einen wesentlichen Beitrag dazu leistet. Der Informatiker beschäftigt sich mit der Frage, wie die elektrische Energieversorgung zuverlässig und robust gestaltet werden kann. In seinem Vortrag wird er die großen Herausforderungen der „Energieinformatik“ umreißen und dabei unter anderem auf würfelnde Solaranlagen eingehen sowie die Schwierigkeiten, die sich beim Aufladen eines E-Bike ergeben. Am Eröffnungstermin kann außerdem bis 19 Uhr die interaktive Ausstellung „DIGITAL – Der Fingerzeig nach vorn“ im Hauberrisser Saal des Rathauses besucht werden, die noch bis zum 25. Oktober geöffnet ist.

In weiteren Vorträgen werden die Saarbrücker Informatiker auch den „Supermarkt der Zukunft“ vorstellen, in dem wir auf einen Blick wichtige Infos über Produkte erhalten und die Preise der Waren direkt im Einkaufskorb aufsummiert werden. Bei der Telefonhotline werden wir es mit intelligenten Sprachcomputern zu tun haben, die kaum mehr von einem realen Menschen unterscheidbar sind. Bei all dem bleibt die Cybersicherheit eines der zentralen Themen; im Rahmen der Ringvorlesung wird es am Beispiel von sicheren Identifikationsverfahren aufgegriffen. Möglichkeiten und Grenzen der Informatik, aber auch die Gefahren des Missbrauchs sind außerdem Gegenstand eines Vortrags über die Anhäufung von Wissen und Daten in riesigen Datenbanken.

Die Ringvorlesung wird darüber hinaus zeigen, wie Bilddaten verarbeitet und interpretiert werden können, oder wie man den Bedarf an immer größerer Rechenleistung durch Multi-Core-Rechner decken kann. Außerdem wird es darum gehen, ob Computer eigenständig neue Probleme lösen können, also auch solche, die der menschliche Programmierer gar nicht vorgesehen hatte. Mit einem Blick auf die Natur wird schließlich die Frage aufgeworfen, wieso Tiere mit winzigen Gehirnen hochkomplexe Aufgaben lösen können – und was die Informatik vielleicht daraus lernen kann.

Kontakt:
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