Wissenschaftler der Universität in Enquête-Kommission des saarländischen Landtags berufen

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Sowohl wirtschaftliche als auch soziale Auswirkungen der Digitalisierung in den Bereichen Mobilität, Bildung, Arbeitsmarkt, Medien, Gesundheit, Landwirtschaft, Forschung, Verwaltung, Polizei und Justiz werden von der Kommission untersucht. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, „das Saarland als innovative Region fit zu machen“, wie es im ersten Zwischenbericht der Kommission heißt.

Das Thema „Ethik“ ist unterdessen als ein zentrales Querschnittsthema identifiziert worden. „Das halte ich für wichtig und richtig, denn die kompetente Beschäftigung mit den ethischen Herausforderungen der Digitalisierung ist zentral für gute, gelungene und durchdachte staatliche Lenkung“, sagt Kevin Baum zu seiner Berufung in die Kommission. Er betont, dass eine das Gemeinwohl fördernde Digitalisierung nur dann gelingen könne, wenn man die zahlreichen Fallstricke der Thematik identifiziere, benenne und Lösungen dafür entwickle. Die Berufung zum Sachverständigen sei deshalb eine große Ehre und er freue sich darauf, technisch und wissenschaftlich fundierte Anregungen einzubringen und so an der Erarbeitung zukunftsweisender Handlungsempfehlungen teilzuhaben.

Baum promoviert in den Fächern Informatik und Philosophie. In seiner Forschung beschäftigt er sich vorwiegend mit ethischen Fragen des technischen Fortschritts. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung an der Universität des Saarlandes. Als Dozent der Saar Uni ist er gemeinsam mit Informatikprofessor Holger Hermanns und Sarah Sterz federführend verantwortlich für die fächerübergreifende Lehrveranstaltung „Ethics for Nerds“, die im Januar 2020 vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft als „Hochschulperle des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Darüber hinaus ist Baum als Forscher und Projektmanager in dem von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekt „Explainable Intelligent Systems (Erklärbare intelligente Systeme, EIS)“ der Universität des Saarlandes tätig. Das hochgradig interdisziplinär angelegte Vorhaben vereint Fachrichtungen aus vier Fakultäten, darunter Informatik und Philosophie.

Hintergrund Saarland Informatics Campus:
800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2000 Studierende aus 81 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie drei vernetzte Fachbereiche und 18 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab. Die Öffentlichkeitsarbeit am Saarland Informatics Campus wird unterstützt durch das Kompetenzzentrum Informatik Saarland, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln der Staatskanzlei Saarland.